Ich habs gewagt. SD 900

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D_Duc
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Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Fr 26. Okt 2018, 19:41

Eigentlich habe ich nach Ersatzteilen zu meiner Kawa z650b gesucht, bin aber in den einschlägigen Märkten auf eine Ducati SD 900 Darmah gestossen, unrestauriert, weitgehend im Originalzustand (ausser Luftfilter), vom Erstbesitzer 1982 gekauft, seit 1997 stillgelegt, Motor dreht noch aber ist seit 20 Jahren nicht gelaufen. Ein paar alte Erinnerungen kamen hoch und ich habe zugeschlagen, jetzt ist's meins :D .
Die Diva soll nächsten Frühling aus dem Dornröschenschalf erwachen, bis dahin hab ich mir vorgenommen, hier die Renovationsfortschritte zu teilen. Mal schauen, ob ich das wirklich schaffe.
DSC08600.JPG
Nun ja, was macht man nach so einem Spontankauf? All das, was man eigentlich eben vor einem Kauf machen sollte.
  • Das Schrauberhandbuch von Ian Fallon gekauft : Ist ja ne sehr gute Grundlage, von der Darmah wurden 82 nur 317 Stück gebaut, und das auch noch in den drei Farben blassburgund, blau und grau. Meine Darmah ist also wahrscheinlich in Originallack eine echte Rarität.
  • Einschlägige Internetrecherchen zeigen: Ersatzteile zum Teil sehr teuer, scheinbar müssen solche Ersatzeile fast alle in Australien und den USA lagern. Ich bin erstaunt, hat es so wenige Internetseiten aus Italien.
  • Das gleiche gilt für Werkzeuge, na ja, ich hoffe mal dass ich den Motor nicht komplett zerlegen muss. Das wäre für mich ein Erstlingswerk...
  • Naja und dann eine Forensuche, super war die Diva-di-bologna.de, aber plötzlich ist alles weg. Ich bin nun echt froh geht das mit diesem Forum weiter.
Inzwischen liegt meine SD zerlegt im Keller. Stück für Stück werde ich die Teile aufbereiten und am Ende hoffentlich wieder mit Erfolg zusammenbauen. Auf diesem Weg gibt es sicher ein paar Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen. Ich bin ja mal gespannt was da auf mich zukommt.

Mit Schraubergruss

Daniel
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Zuletzt geändert von D_Duc am Sa 27. Okt 2018, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.

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biwak
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von biwak » Fr 26. Okt 2018, 19:44

Herzlich willkommen!

Ein wahres Schmuckstück hast du dir da besorgt. Viel Vergnügen beim Restaurieren!

lg,Franz
“Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you.”
(Jeremy Clarkson)

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D_Duc
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Räder auffrischen

Beitrag von D_Duc » Fr 26. Okt 2018, 20:46

Die Räder sind die ersten Teile, die ich mal genauer unter die Lupe genommen habe. Sie sahen etwa so aus
k-DSC08890.JPG
Achse, Bremsscheiben komplett demontiert. Die Gussscheiben habe ich mit der Drahtbürste entrostet. Die Schrauben wollte ich anfangs durch Rostfreie Exemplare ersetzen. Ich kam auf die Welt als ich gesehen habe, was Schrauben dieser Qualität so kosten. Also habe ich auch alle Schrauben nachgeschnitten, auch die Schraubenlöcher. Interessant war, dass die 6 M8 Schrauben mit einem weissen Schraubensicherungslack in der Gussfelge gesichert waren. Danach habe ich natürlich auch den Rest die Gussfelgen gesäubert. Backofenreiniger war da sehr Hilfreich!
k-DSC08899.JPG
Nach dem Aufpolieren der Gussfelge im Nabenbereich stellt sich natürlich die Frage: Wie stark soll ich diese Schrauben anziehen? Dia Anzugsmomente für M6 Schrauben der Qualität 8.8 liegen bei etwa 10 Nm, die für M8 Schrauben der Qualität 10.0 wesentlich höher, so hoch, dass ich angst bekam um die schönen Alufelgen. deshalb hab ich sie "nur" mit 30 Nm angezogen und mit Loctide gesichert. Das Resultat kann sich sehen lassen
k-DSC08909.JPG
Aufgezogen sind noch die originalen Reifen. Das Thema Reifenwahl ist für mich noch offen. In der Schweiz ist das nicht ganz so eingeschränkt wie in Deutschland. Hier reichts, wenn der Reifen auf die Felge passt. Gibt's da Tips von euch?
Ich bevorzuge gutes Fahrverhalten und brauche nicht unbedingt einen "Oldtimer-Look".

Mit Schraubergruss

Daniel
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Dr. Mabuse
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von Dr. Mabuse » Fr 26. Okt 2018, 21:04

Hallo Daniel,

toller Einstieg hier mit schöner Bild-Dokumentation im Forum ! Freue mich schon auf weitere Berichterstattung nebst Fotos. Bei den Reifen schwören einige auf den BT45 - andere sagen, der wäre mittlerweile technologisch veraltet ! Ich habe diesen Reifen sowohl auf den Königswellen als auch auf meiner Moto Guzzi Le Mans I montiert. Fahre aber auch nicht die letzte Rille und meist auch nur auf trockener Straße.

P.S.
Ist Deine Ducati schon nach dem Erwerb gelaufen - wenn nein, besonderes Augenmerk auf die BOSCH Pick-Ups im Kupplungsdeckel; im alten Diva-Forum gab es viel Info dazu. Die Zuleitungen werden nach langen Standzeiten / Betriebszeiten unter der Einwirkung von Öl brüchig und das gilt es in jedem Fall zu prüfen !


Bollergruß,

Dr. Mabuse

brennmeisterxl
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von brennmeisterxl » Sa 27. Okt 2018, 00:07

werkzeug für motor hab ich komplett, könnte ich auf vertrauensbasis leihen
motor überholung verlangt aber mut, kohle ohne ende und eine drehbank und schraubergeschickt
sonst gehst du den bach runter

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von D_Duc » Sa 27. Okt 2018, 08:53

Danke für die Tips und das Angebot. Eine Motorüberholung, den Mut hab ich, ich hab auch mal gelernt mit Schaublinin102, Fräsmachine&Co umzugehen, das ist aber über drei Jahrzehnte her, Zugang zu solchen Maschinen hab ich nicht. Ich werde mich vorläufig darauf konzentrieren den Zustand des Motors zu beurteilen: Der Erstbesitzer ist sehr Vorsichtig damit umgegangen, hatte mehrere Motorräder und hat die Darmah nur für längere Touren durch halb Europa verwendet. Der Kilometerzähler steht auf 36‘000.
Das mit den Kabeln hab ich so nicht festgestellt, dafür Aber Brüche und Abgescheuerte Isolation Ausserhalb des Motorblocks. Das Lima-Kabel ist Komplett zu ersetzen. Bei der Zündung frage ich mich generell, wie so ein Boschteil sauber geprüft werden kann. Ich könnte mir auch vorstellen, die komplette Zündanlage zu ersetzen. Mal schauen, alles zu seiner Zeit.

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Dr. Mabuse
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von Dr. Mabuse » Sa 27. Okt 2018, 09:59

Hallo,

um die BOSCH zu prüfen, kann man diese mit der Vorzündstellscheibe (Ducati Spezialwerkzeug) zunächst mal abblitzen und anhand der im Werkstatthandbuch vorgegebenen Referenzwerte, die richtige Verstellung überprüfen. Vorher würde ich aber unbedingt die Isolierung der Pick-Up Kabel unter dem Kupplungsdeckel inspezieren - die werden unter dem Einfluss von Öl und Alterung brüchig und zerbröseln; von aussen sieht man da nix - der linke Deckel muss halt runter. Die Kabel können bei Zerbröselung durch Ölbeständige Isolationen wieder funktionsfähig gemacht werden. Wenn Du den Kupplungsdeckel runter hast würde ich die Pick-Ups direkt mal durchmessen - Vergleichswiderstand steht im Handbuch !
Ich habe keine Schwierigkeiten mit der BOSCH-Zündung gehabt und würde nicht unbedingt wechseln, sofern alles funktioniert.

Bollergruß,

Dr. Mabuse

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Bartli
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von Bartli » Sa 27. Okt 2018, 12:13

Hallo Daniel

Ich habe bei einer Motorrevision festgestellt, dass die Isolation der Pickup-Kabel ziemlich zerbröselt war. Daraufhin habe ich die Kabel nahe der Pickup's abgeschnitten und wärmefeste Litzen angelötet. Dazu habe ich noch an den Verbindungen zu den Zündboxen wasserfeste Stecker von AMP angebracht. Seither habe ich Ruhe.
Wenn Du weitere Infos brauchst, melde dich.

Viel Spass und Erfolg beim Aufbau deiner SD
Gruss
Bartli

ducwiz
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von ducwiz » Sa 27. Okt 2018, 13:55

Hi,

deine M8-Schrauben hast du wahrscheinlich bereits überzogen mit 30 Nm. Es sind nur 18 - 27 Nm vorgesehen bei Klasse 8.8.
Die wunderbare Schweizer Firma Bossard hält alle nötigen Infos zu Schrauben etc. bereit: https://www.bossard.com/de/anwendungs-e ... -2230.aspx
Hier drin https://www.bossard.com/de/anwendungs-e ... -2230.aspx stehen die Werte.

vG
350M3D

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. DS 900

Beitrag von D_Duc » Sa 27. Okt 2018, 15:10

Hallo VG

Die M8 Schrauben sind in der Qualität 10.9. Da liegen über 30 Nm drin. Die Schrauben sind ja aus Stahl, die Felge aus Alu. Ich hatte da etwas Angst um die Felgen.

Grüsse

Daniel

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Dr. Mabuse
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Dr. Mabuse » So 28. Okt 2018, 12:18

Habe gestern nochmal nachgeschaut; Pick-Up Referenzwert liegt laut Handbuch bei 220 Ohm (+/- 5%). Wenn Du weniger misst, dann liegt Kurzschluß der Spulen vor. Du könntest gegebenfalls auch unendlichen Widerstand messen; dann ist die Spule untebrochen. In beiden Fallen brauchst Du dann neue Pick-Ups oder kannst über die Anschaffung einer neuen Zündanlage nachdenken.

Achtung:
Es gibt einen Anbieter, der neue Pick-Ups anbietet und die angeblich mit der BOSCH-Zündanlage harmonieren sollen. Meine Empfehlung: entweder BOSCH-Pick-Ups besorgen oder komplette Zündanlage mit Einzelkomponenten aus einer Hand. Habe in der Sache auch Lehrgeld zahlen müssen .... !

Bollergruß,

Dr. Mabuse

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 28. Okt 2018, 14:08

Ich hab’s kurz nachgemessen: 223 Ohm und 229Ohm, also alles im grünen Bereich :) .

Vielen Dank fürs nachschauen.

Daniel

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Dr. Mabuse » So 28. Okt 2018, 15:06

D_Duc hat geschrieben:
So 28. Okt 2018, 14:08
Ich hab’s kurz nachgemessen: 223 Ohm und 229Ohm, also alles im grünen Bereich :) .

Vielen Dank fürs nachschauen.

Daniel
Und was ist mit den Zuleitungen zu den Pick-Ups - alle Isolierungen In Ordnung und nicht bröckelig oder verhärtet ?!

Bollergruß,

Dr. Mabuse

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Pick ups

Beitrag von D_Duc » So 28. Okt 2018, 16:00

Die Kabel sind in Ordnung, auch nicht spröde oder so.

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 28. Okt 2018, 16:09

Na ja, nachdem ich quasi im Affekt ein Motorrad gekauft und auseinandergenommen habe, und auch die ersten Teile schon aufgefrischt habe wäre es wohl an der Zeit, sich mal einen Plan zurecht zu legen. Was gibts denn alles zu tun? Wann soll ich was machen, damit ich einigermassen fokussiert in meiner spärlichen Freizeit zum Ziel komme?
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Im Service-Manual ist ja schon viel hinterlegt. Ich habe mir den „Spass“ gemacht und das originale Workshopmanual eine Word-Version in Englisch umgewandelt. So kann ich meine Erfahrungen da auch noch ergänzen. Vielleicht komme ich auch dazu, das Ding auf Deutsch zu übersetzen.

Unabhängig davon habe ich mir überlegt:
> Alle Flüssigkeiten sind zu ersetzen, will heissen Gabel- und Stossdämpferöle, Motoröl. Batterie hab ich sowieso keine mehr, muss also ganz ersetzt werden. D.h. An Gabel- und Stossdämpfer muss ich wohl eine Revision machen.
> Alle Gummiteile sind zu prüfen und allenfalls zu ersetzen. An diesen Gummiteilen dämpft leider nicht mehr viel, zum Teil sind sie zerbröselt (z.B. Bei der tTankbefestigung) oder aber auch nur verhärtet (Schuzbleche). Kann man solche Gummiteile eigentlich aus Silikongussmasse nachbauen? Hat da jemand schon Erfahrungen? Unter dem Link sieht das einfach aus http://www.heimhelden.de/silikon-giessen
> Die Lackschäden an Rahmen, Schwinge, Ständer werde ich wahrscheinlich nicht einfach reparieren sondern bring diese Teile zum Pulvern
> Tank, Seitendeckel und Heckklappe sind Lackmässig noch top. Die muss ich nur gut reinigen, ev. Ein wenig polieren und wachsen.
> Elektrik ist schon aus beruflichem Hintergrund mein Ding: Da möchte ich schauen, ob ich mit neuen Batterien die ganze Elektik nicht unter den Tank bekomme und mir so im Rahmendreieck einen zweiten „Kofferraum“ leisten kann.
> Motor: Da ist mal herauszufinden, ob ich zu grosses Lagerspiel etc. habe. Zudem ist er sehr schmutzig, IH möcht aber nicht unbedingt Sandstrählen sondern zuerst mal normal reinigen und sämtliche Aluteile aufpolieren.
> Das Lenkkopflager sieht nach einer ersten Sichtung nicht mehr gut aus, deutliche Spuren auf den Lagerschalen, das muss ich wohl auswechseln.
> Das Schwingenlager sieht gut aus, hat allerdings etwa 0.2 mm Spiel, das braucht eine Distanzscheibe.

Ich gehe nun so vor:
1. Nach den Räderauffrischung poliere ich alle Aluteile mal auf, auch die Schutzbleche und Auspuff frische ich auf. Habe allerdings gesehen, dass die Siletium-Dämpfer am Anschluss stark verrostet sind.
2. Motor aufpolieren, reinigen, Kabel ersetzen wo notwendig.
3. Basis für die Elektrik unter dem Tank bauen
4. provisorisch mal zusammenbauen und schauen, ob das ganze mechanisch und elektrisch funktioniert.
5. Demontage, Rahmen etc. Lackieren lassen
6. Dämopfer & Gabel revidieren
7. Lenkkopflager ersetzen
8. neue Reifen aufziehen lassen
8. Zusammenbauen

So. Was meint ihr, hab ich da was grundlegendes vergessen?

Beste Grüsse aus dem Keller

Daniel
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Re: Pick ups

Beitrag von Dr. Mabuse » So 28. Okt 2018, 17:11

D_Duc hat geschrieben:
So 28. Okt 2018, 16:00
Die Kabel sind in Ordnung, auch nicht spröde oder so.
Das mit den Isolierungen der Pick-Up Zuleitungen ist schon mal sehr gut !

Die verschiedenen Gummi-Teile kann man meiner Meinung nach besser nachkaufen - beispielsweise beim Andy Nienhagen, ..., etc. Bevor Du dann den Motor laufen lässt, würde ich die Ventilspiel-Einstellung der Desmodromik überprüfen und ggf. neu einstellen. Anleitung dazu gibt es im Internet. Einiges Hilfswerkzeug mußt Du Dir dazu in jedem Fall besorgen (z.B. Hilfsmessdorn zur Vermessung der Öffnerkäppchen und Schließerhülsen, erforderliche Käppchen / Hülsen) - anderes Hilfswerkzeug ist halt 'nice-to-have' (z.B. Kipphebeldorn, Blockierwerkzeug, Achsauszieher für Kipphebel, etc.) erleichtert die Arbeit ungemein !

Den Vergasern kannst Du nach oberflächlicher Reinigung sicherlich auch ein Ultraschall-Bad spendieren. Komplette Dichtungssätze für die Vergaser gibt es bei Stein Dinse.

Bollergruß,

Dr. Mabuse

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Bartli » So 28. Okt 2018, 17:38

Hallo Daniel

Der Reifenempfehlung Bridgestone BT45 von Dr. Mabuse kann ich nur zustimmen. Finde ich auch eine gute Wahl und fahre sie selber.
Ersatzteile, auch Gummiteile findest Du wirklich fast alles bei Andy Nienhagen. Sonst gibt es auch noch gute Händler in NL und GB. Auch die liefern problemlos in die Schweiz.

Gruss
Bartli

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Beitrag von D_Duc » So 28. Okt 2018, 20:54

So, den Motor hab ich ja auch ausgebaut. Als Motorenhalterung habe ich mir aus zwei alten, stabilen Regalhaltern und einer Sperrholzplatte eine Haltevorrichtung gemacht.
Nun habe ich alle Seitendeckel für's aufpolieren entfernt. Auch den liegenden Zylinderkopf hab ich entfernt. Mal Schauen, wie ich den Sauber bekomme. Schon faszinierend diese Mechanik. Echt Cool ;)
k-DSC09056.JPG
Habe den Anlassermotor zerlegt. Alles ein wenig rostig, Kohlen aber in Ordnung, Isolation, Kabel etc. auch.
k-DSC09025.JPG
Ich hab die rostigen Teile mit Schleifpapier entrostet. Das Gusteil mit Backofenreigiger behandelt, das Lager gefettet und das Statorgehäuse neu lackiert. Da auch die galvanisch verzinkten Abdeckungen für die Kohlen und das Lager schon rostig waren, habe ich die auch gleich lackiert und danach alles wieder zusammengesetzt.
k-DSC09040.JPG
Sieht nicht schlecht aus, hoffe, der Anlasser wird dann auch noch funktionieren.
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Car7662 » Di 30. Okt 2018, 13:51

Hallo Daniel,
Gratulation zum Kauf. Das Moped macht einen sehr guten Eindruck.

Ich habe noch ein paar Anmerkungen von mit:

Pick up´s:
Kontrollier auf jedem Fall ob der Stahlkern noch festsitzt.
Stark auf den Kern drücken oder sanft mit Gefühl mit einem kleinen Schraubstock.
Wenn der Kern sich nach innen drücken lässt wirst du immer Problem in Betrieb haben. Im heißen Öl wandert der Kern heraus und das Spaltmaß zum Rotor geht immer wieder auf 0. Die Zündung verstellt dann nicht richtig und du wirst nie ein sauberes Standgas bekommen. War bei mir der Fall. Man kann die Pickup´s reparieren. Neue gibt es nicht mehr.
Vergaser:
Tausch auf jedem Fall auch die Beschleunigerpumpenmembran. Die sind nicht beim Wartungsset dabei und sind mit Sicherheit hart. Spritmenge stimmt dann nicht.
Ich fahre allerdings seit 2 Jahren ohne Beschleunigerpumpe und kann keine Nachteile feststellen.
Habe aber die Nadeln eine Stufe höher gehängt. Bedüsung unverändert. Es ist Überraschen wie leicht der Gasgriff zu drehen ist.
Reifen:
Ich bin mit ContiRoadAttack/ContiClassicAttck sehr zufrieden. Ich meine es gibt auch ein Gutachten bei Conti für dein Moped. Meiner Meinung nach ist es die viel modernere Reifenkonstruktion: Grip im nassen und trockenen ohne Ende. Allerdings auch eine „moderneres“ Erscheinungsbild, das nicht jeder mag.

Gruß
Axel

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Polieren

Beitrag von D_Duc » Mi 31. Okt 2018, 22:12

Hallo Axel
Danke für diesen Insidertip, darauf muss man erst mal kommen.

Habe nun mal ein paar Teile poliert. Zuerst grobe Kratzer oder Gusränder mit der Feile bearbeitet, danach 200er Schleifpapier, 600er, dann 1000er, eine „grobe“Politur und eine feine Politur.
Vorher
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Nachher
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Hier der Seitendeckel, noch in Arbeit
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Mir macht diese Arbeit noch Spass, ist immer wieder Überraschend, wie schnell man da schöne Resultate erzielt.
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